Reduktion des Teilleiterabstands bei Freileitungen zur Minimierung von Koronageräuschen

Konferenz: VDE Hochspannungstechnik - 4. ETG-Fachtagung
08.11.2022 - 10.11.2022 in Berlin, Germany

Tagungsband: ETG-Fb. 169: VDE Hochspannungstechnik 2022

Seiten: 6Sprache: DeutschTyp: PDF

Autoren:
Pischler, Oliver; Schichler, Uwe (Technische Universität Graz, Institut für Hochspannungstechnik und Systemmanagement, Graz, Österreich)
Schröder, Benjamin; Möllenbeck, Saskia; Unterfinger, Jeremy; Steevens, Stefan (Amprion GmbH, Dortmund, Deutschland)
Sames, Pascal; Thieme, Mario (Technische Überwachung Hessen GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland)

Inhalt:
Hochspannungsfreileitungen können störende akustische Koronageräusche erzeugen. Wie im vorliegenden Beitrag beleuchtet, stellt im Falle von Bündelleitern die Reduktion des Teilleiterabstands eine wirkungsvolle Maßnahme zur Minimierung dieser Geräusche dar. Zur Evaluierung der hiermit zu erreichenden Geräuschreduktion, wurden zwei Methoden verfolgt. Mit dem Ziel den optimalen Teilleiterabstand zu bestimmen, wurde einerseits mithilfe numerischer Feldberechnungen der Zusammenhang zwischen dem Teilleiterabstand und der resultierenden Leiterrandfeldstärke, welche als zentrale physikalische Größe für diverse Koronaphänomene gilt, für unterschiedliche Leiterbündelgeometrien untersucht. Aufbauend auf diese Erkenntnisse wurden andererseits mehrere Bündelgeometrien ausgewählt, an welchen Koronageräuschmessungen unter künstlicher Beregnung im Hochspannungslabor und bei Verwendung in realen Freileitungen durchgeführt wurden. Die numerischen Feldberechnungen zeigten, dass der übliche Teilleiterabstand von 400 mm nicht optimal ist und die Leiterrandfeldstärken in den betrachteten Fällen erst im Bereich von ca. 200 mm minimal werden. Die durchgeführten Geräuschmessungen bestätigten diese Tendenz. Die numerischen und experimentellen Untersuchungen zeigen konklusiv, dass die Reduktion des Teilleiterabstands einen validen Ansatz zur Reduktion von Koronageräuschen darstellt und die erzielbare Minderung hinsichtlich des Immissionsschutzes signifikant ist. Mechanische Herausforderungen beschränken den Einsatz dieser Maßnahme jedoch.