Spannungseinkopplung beim Seilzug an mehrsystemigen Masten mit stromführenden parallelen Stromkreisen

Konferenz: VDE Hochspannungstechnik - 4. ETG-Fachtagung
08.11.2022 - 10.11.2022 in Berlin, Germany

Tagungsband: ETG-Fb. 169: VDE Hochspannungstechnik 2022

Seiten: 6Sprache: DeutschTyp: PDF

Autoren:
Kizilcay, Mustafa (Universität Siegen, Deutschland)
Dommerque, Robert (Amprion GmbH, Dortmund, Deutschland)
Bünder, Stefan (ENTEC, Lüdinghausen, Deutschland)

Inhalt:
Während des Seilzugs eines neuen Leiterseils auf einem mehrsystemigen Mast können die Leitungen auf den gegenüberliegenden Traversen noch unter Spannung stehen und den Betriebsstrom führen. Es stellt sich die Frage, welche Spannung sich aufgrund der induktiven und kapazitiven Kopplungen zwischen den Stromkreisen unter verschiedenen Szenarien an den Seilzugmaschinen mit der Bremse am Maschinenplatz und Winde am Trommelplatz bezüglich des Arbeitsschutzes einstellen kann. Die Beseilung von Freileitungsmasten geschieht abschnittsweise über mehrere Spannfelder. Die Analysen der Spannungserhöhung an den Seilzugmaschinen wegen Spannungseinkopplung in das gezogene Leiterseil wurden mithilfe des EMTP-ATP-Simulationsmodells durchgeführt. Das erstellte Simulationsmodell berücksichtigt alle kapazitiven und induktiven Kopplungen zwischen sämtlichen Leiterseilen und dem Erdseil, das an jedem Mast geerdet ist. In diesem Beitrag wird der Einfluss verschiedener Faktoren auf die eingekoppelten Spannungen an den Seilzugmaschinen anhand ausgewählter Szenarien für Leitungsanordnungen unterschiedlicher Nennspannungen gezeigt. Es werden 110- und 380-kV-Doppelleitungen, und 110- und 380-kV-Leitungen an einem Mast je mit zwei Systemen betrachtet. In einigen Szenarien treten kritisch hohe Erdungsspannungen auf, die den vereinbarten Grenzwert gegenüber dem Bezugspunkt mit Potential null übersteigen. Es werden für diese Fälle effektive Gegenmaßnahmen vorgeschlagen.